Aus Sicht des Gesamtpersonalrats der Berliner Justiz sind die Probleme in der JVA Heidering „hausgemacht“ und seit langem vorprogrammiert.
Personalnot in der JVA Heidering
Lange wurde das ganze Ausmaß der Personalprobleme in der JVA Heidering seitens der Anstaltsleitung und von der Senatsverwaltung verharmlost oder ignoriert. Das seit Jahresbeginn 6 Kollegen die Anstalt verlassen haben ist vor allem die folge schlechter Arbeitsbedingungen und nur der Gipfel des Scherbenhaufens.
Die Anstalt wurde bei ihrer Planung auf einen geringstmöglichen Personalbedarf optimiert. So sollten sich die Gefangenen selbstständig und unbegleitet zwischen den Teilanstalten bewegen um beispielsweise zum Arzt zu kommen. Viele dieser Konzepte wurde bereits vor der Fertigstellung der Anstalt kritisiert und erwiesen sich bereits kurz nach der Eröffnung als unbrauchbar. Mit der Folge das der Personalbedarf der Anstalt deutlich höher war als ursprünglich veranschlagt. Hinzukommt, dass die ursprünglich angestrebte Privatisierung der Arbeitsbetriebe aufgegeben werden musste.
Trotz der von Anfang an angespannten Personalsituation wurde weder von der Anstaltsleitung noch von der Senatverwaltung in ausreichendem maße nachgesteuert. So wurden in der Haushaltsanmeldung 2020/21 für die JVA Heidring keine neuen Stellen beantragt.
Verschärft werden die strukturellen probleme der Anstalt durch eine hohe Personalfluktuation. Da sich viele Mitarbeiter auf attraktivere Stellen in anderen Behörden bewerben.
Benötigt werden Konzepte welche die attrativität des Standorts Heidring langfristig stärken. Hier gehört eine Anhebung des Stellenbedarfs dazu. Die kurzfrisstige Abordnung von Personal aus anderen berliner Anstalten, welche selbst mit Personalproblemen zu kämpfen haben, ist keine Lösung.